Wissen/Ubiquiti als Bridge
Was ist Ubiquiti? Und wofür ist eine Bridge da?
Ubiquiti ist ein Hersteller von WLAN-Hardware. Spezialisiert hat sich Ubiquiti auf Richtfunkstrecken. Die Geräte lassen sich so konfigurieren, dass sie ein Netzwerk "bridgen" (überbrücken) und somit für die anderen Geräte wie z.B. Freifunk-Router nicht wie ein weiterer WLAN-Router aussehen, sondern eher wie ein Netzwerkkabel. Dies geht eigentlich gegen das Prinzip von Freifunk und seine Vermaschung. Denn eine Bridge stellt keine Vermaschung dar, sondern eine Punkt-zu-Punkt Verbindung. Alternativ ist zwar auch eine Verbindung von mehreren Geräten möglich. Allerdings gibt es auch hier immer einen zentralen Access-Point, der zu allen anderen Geräten von Ubiquiti die Verbindung aufbaut. Es gibt natürlich auch andere Hersteller, die dies bieten. Dieser Eintrag bezieht allerdings ausschließlich auf den Hersteller Ubiquiti.
Einsatzszenario
Sinnvoll nutzbar sind die Geräte von Ubiquiti bei folgenden Szenarien:
- Verbindung über eine weite Strecke (bis zu 15km)
- 5Ghz anstatt 2,4Ghz, um freie WLAN-Kanäle zu haben
- Sichtverbindung oder zumindest wenige Hindernisse
- Verbindung zwischen zwei Punkten
Da die aktuellen Freifunk-Images noch keine besonders gute Unterstützung für 5Ghz im Outdoor-Bereich bieten (stand Januar 2014), muss die original Herstellersoftware verwendet werden. Ubiquiti hat mittlerweile eine sehr gute Unterstützung auch der oberen Kanäle, die in der Regel noch ziemlich frei sind.
Einsatz im Freifunknetz
Um Ubiquiti Access-Points (APs) als Bridge sinnvoll im Freifunk einzusetzen, muss an jeden AP ein Freifunk-Router per Kabel angeschlossen werden. Die FF-Router müssen auch entsprechend konfiguriert werden, dass sie per Kabel meshen. Eine Anleitung dazu gibt es hier: Howto/Batman über LAN-Port. Die FF-Router vermaschen sich so nach wie vor per WLAN mit anderen FF Routern in der Nähe. Zusätzlich sieht der FF-Router aber auch den bis zu 15km entfernten anderen FF-Router über sein LAN-Interface und vermascht sich ebenfalls mit ihm.
Einrichtung von zwei Nanostations als WDS Bridge
Ziel
Das Ziel dieser Konfigurationsanleitung ist die Einrichtung von zwei Ubiquti Access Points (APs) als transpartente Bridge. Hierfür muss eine AP als "Zugangspunkt WDS" und der andere als "Station WDS" konfiguriert werden. Wenn die Geräte im WDS-Modus arbeiten, sendet ein AP die SSID aus und agiert als Hauptzugriffspunkt. Der andere AP, der im "Station WDS"-Modus arbeitet, verbindet sich dann mit dem "Zugangspunkt WDS" und es entsteht eine Bridge. Es ist auch möglich mehrere mehrere APs im "Station WDS"-Modus mit einem AP im "Zugangspunkt WDS"-Modus zu verbinden. So es ist es möglich einen großen, transparenten Switch zu erzeugen. Entscheidend ist nur, dass es ausschließlich einen einzigen AP als "Zugangspunkt WDS" geben kann. Das heißt, alle anderen APs müssen diesen einen Haupt-AP sehen. Wenn die Geräte im WDS Modus arbeiten, können sich ausschließlich Geräte, die ebenfalls von Ubiquiti sind, mit dem Haupt-AP ("Zugangspunkt-WDS") verbinden.
Die Anleitung bezieht sich auf eine deutsche Weboberfläche mit airOS und Firmwareversion: XM v5.5.8
Vorbereitung
DIe APs müssen beide mit Strom versorgt werden und unterschiedliche Management-IP-Adressen haben. Aus welchem IP-Adressraum ist prinzipiell egal. Wichtig ist nur, dass sie statisch vergeben werden und man sich selber auch eine IP-Adresse aus dem gleichen Adressraum am lokalen PC vergeben kann oder per DHCP erhalten hat. Unbedingt auch die aktuellste Firmware installieren.
Basiskonfiguration "Zugangspunkt WDS"
Für die Konfiguration des ersten AP als "Zugangspunkt WDS" sind folgende Schritte notwendig:
Kurzfassung:
- Wireless
- Drahtlosmodus: Zugangspunkt
- WDS (Transparent Bridge Mode): Aktivieren
- SSID: Alles außer "Freifunk Mainz"
- Ländercode: Germany
- Sendeleistung: Bei Loco M5 mit 13dbi Versärkung max. 17dbi
- Sicherheit: WPA2-AES
- WPA Authentication: PSK
- WPA gemeinsamer Schlüssel: Bitte mal kreativ sein...
- Network
- Netzwerkmodus: Bridge
- Advanced
- Entfernung: Ungefähre Entfernung zur Gegenstelle
Hinweis zu Sendeleistung: Die Sendeleistung darf bei der Nutzung von Outdoor-5Ghz Kanälen in Summe nicht mehr als 30dbi sein. Wenn die Verstärkung der Antenne z.B. 16dbi betragen würde, darf hier nur 14dbi stehen.
Ein paar Screenshots von einer Beispielkonfiguration inkl. weiterer Erläuterungen: Upload kommt noch...
Erweiterte Optionen für "Zugangspunkt WDS"
Die folgenden Schritte sind nicht zwangsläufig erforderlich für die Funktion, werden aber dennoch erläutert, da sie in der Beispielkonfiguration bedacht wurden. Teilweise sind die erwähnten Einstellungen Standardwerte. Daher bitte einfach nur prüfen, ob sie gesetzt sind.
Kurzfassung:
- Wireless
- IEE 802.11 Modus: A/N mixed
- Kanalbreite: 40 Mhz
- Frequency, Mhz: Auto (& Hide Indoor Channels)
- Frequency List, Mhz: Aktivieren (& Alle Outdoor-Kanäle wählen)
- Network
- Management VLAN: Wirklich nur aktivieren, wenn man die Möglichkeit hat, ein VLAN-Flag zu setzen! Ansonsten ist der AP nicht mehr erreichbar.