Infobroschüre für Inhaberinnen und Inhaber von hohen Punkten in Mainz.

Texte
Eike Rösch
Wolfgang Hallman
Gestaltung
Daniel Weberruß

Wer hat noch Lust mitzuwirken?

Kontakt: hello (at) weberruss.com


Informationen für Inhaberinnen und Inhaber von hohen Punkten in Mainz

Was ist Freifunk?

Freie Funknetze sind WLAN-basierte Funknetze, die nicht von kommerziellen Anbietern, sondern von Privatpersonen, Vereinen oder ähnlichen Organisationen angeboten werden. Demnach sind die Benutzer auch gleichzeitig die Betreiber der Computernetzwerke, die von einfachen Heimnetzwerken ausgehend, Häuser, Stadtteile, Dörfer oder ganze Städte vernetzen können.

Jeder Nutzer im Freifunk-Netz stellt seinen WLAN-Router für den Datentransfer der anderen Teilnehmer zur Verfügung. Im Gegenzug kann er oder sie ebenfalls Daten, wie zum Beispiel Text, Musik und Filme über das interne Freifunk-Netz übertragen oder über von Teilnehmern eingerichtete Dienste im Netz Chatten, Telefonieren und gemeinsam Computerspiele spielen. Viele Teilnehmer stellen zudem ihren Internetzugang zur Verfügung und ermöglichen anderen den Zugang zum weltweiten Netz. Das können sozial schwach situierte Personen und Familien sein, die sich keinen eigenen Internetanschluss leisten können, gerade in Zeiten, wo für viele Zwecke ein Zugang vorausgesetzt wird (z.B. Schule, Heimarbeitsplatz im Beruf, etc.)

Freifunk-Netze sind Selbstmach-Netze. In vielen Dörfern und Städten gibt es mittlerweile Freifunk-Gruppen und Zusammenkünfte, wo sich Interessierte treffen – so auch in Mainz.

Wer sind wir?

Freifunk Mainz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, in dem sich Bürgerinnen und Bürger aus Mainz und Umgebung zusammengetan haben, um die Freifunk-Idee zu fördern und Menschen in Mainz mit freiem Zugang zum Internet zu versorgen. Wir möchten auch das Wissen um digitale Vernetzung und insbesondere dem sicheren Umgang mit dem Internet fördern.

Hierzu beraten wir interessierte Menschen zu der Frage, wie sie in ihrem Umfeld freien Zugang zum Internet anbieten können, und unterstützen sie bei der konkreten Einrichtung. Zudem bieten wir auf Spendenbasis auch bereits vorkonfigurierte Zugangspunkte (so genannte "Knoten") an. In Vorträgen und Workshops wird Interessierten zusätzliches Wissen vermittelt, das dabei hilft, die eigenen Daten im Netz zu sichern.

Der Verein betreibt die Bereiche der zentralen Infrastruktur, die notwendig sind, um das Freifunk-Netz in Mainz mit dem Internet zu verbinden – und darüber hinaus auch ausgewählte Knoten, die Teile der Stadt miteinander verbinden.

Wie kann das Freifunk-Netz vergrößert werden?

Das Freifunk-Netz ist zunächst unabhängig vom Internet und funktioniert, in dem sich die Freifunk-Knoten untereinander verbinden und so ein Netz quer über der Stadt aufbauen. Voraussetzung hierfür ist, dass der einzelne Knoten das Signal eines anderen empfängt.

Das Netz wird daher mit jedem WLAN-Router größer. Leider ist die Reichweite begrenzt, wenn die Geräte in Wohnungen stehen. Sie senden aber wesentlich weiter und eröffnen einen größeren Nutzungsbereich, je höher sie stehen. Deswegen ist das Freifunknetz glücklich über jeden Teilnehmer bzw. Teilnehmerin, der oder die Zugang zu einem exponierten Standort hat. Das können hohe Häuserdächer, Kirchtürme, oder auch Wohnungen mit guter "Fernsicht" sein. Durch diese Standorte wird das Netz besonders schnell wachsen und auch entfernte Teile der Stadt können miteinander verbunden werden.


Beispiele für die Unterstützung von Freifunk-Initiativen durch öffentliche Institutionen

Potsdam
Der Stadtrat der Kommune stellt der Freifunk-Initiative der Stadt kostenfrei die Dächer der Stadtverwaltung und der kommunalen Unternehmen zur Verfügung.

http://www.pnn.de/potsdam/704113/

Berlin
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg fördert den Ausbau des Freifunk-Netzwerkes in Berlin.

http://www.mabb.de/presse-publikationen/archiv/2013/14022013.html

Berlin
Die Emmaus-Kirchengemeinde ermöglicht die Installation von Freifunk-Antennen im Turm der Emmaus-Kirche am Lausitzer Platz.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lausitzer_Platz


Was wünschen wir uns konkret von Ihnen?

Wir benötigen maximal drei Dinge von Ihnen:

Einen hochgelegenen Platz für einen Freifunk-Knoten
Ideal für einen exponierten Freifunk-Knoten ist ein Standort auf dem Dach oder am Gebäude, der viele andere Häuserdächer oder andere exponierte "Gegenstellen" also wiederum Hausdächer etc. sieht. Mit kleinen aber effektiven Antennen schaffen wir es auch größere Entfernungen zu überbrücken.
Weil Antennenkabellägen kurz gehalten werden müssen und die Geräte teilweise ein trockenes Plätzchen benötigen, ist unter Umständen die Aufstellung einer kleinen Box durch uns erforderlich.

Bei einer unverbindlichen Ortsbegehung möchten wir mit Ihnen gemeinsam überlegen, ob es bei Ihnen im Gebäude Möglichkeiten zur Aufstellung gibt.

Strom
Es wird normaler Hausstrom (230 Volt) benötigt. In Ausnahmefällen ist grundsätzlich auch die Versorgung mit Solarstrom denkbar.
Gelegentlicher Zugang
Wenn ein Router auf Hausdächern, Kirchtürmen installiert wird und nicht im Privatbereich, benötigt die Freifunk Mainz-Gruppe eine Kontaktperson, die den Zugang zum Standort ermöglicht (Hausmeister/Eigentümer). Ist die Station einmal eingerichtet, kann diese per Fernwartung eingerichtet und gepflegt werden. Nur bei Netzerweiterungsarbeiten oder technischen Problemen muss jemand vor Ort sein. Das wird eher selten der Fall sein.


Was kostet das?

Die Stromkosten sind sehr gering und bewegen sich derzeit (abhängig vom Stromtarif) bei ca. 16 Euro pro Jahr. (Dies basiert auf einem Stromverbrauch von 7 Watt bei derzeit 25,0 Cent/kWh und 365 Tagen im Jahr.) Diese Stromkosten können durch den Freifunk Mainz e.V. übernommen werden. Umgekehrt freuen wir uns auch über Spenden, über die wir Spendenquittungen ausstellen können.

Wie hoch ist die Strahlung?

Die Strahlung der Freifunk-Geräte ist die gleiche wie die von normalen WLAN-Routern, wie sie in Wohnungen und Büros im Einsatz sind. Das ist in der Regel weniger als ein drahtloses Telefon im eigenen Hause, das man sich auch mal länger direkt ans Ohr hält.

Sind bauliche Veränderungen notwendig? Sind die Antennen sichtbar?

Die Antennen sind so klein, dass sie bereits in kurzer Entfernung nicht mehr auffallen. Sie können zudem farblich an den Gebäudehintergrund angepasst werden.

Die Antennen müssen besfestigt werden. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die sich erst nach einer Inspektion des Standortes und nach Prüfung der Gegebenheiten konkretisieren.


Rechtliches

Nutzungsvertrag
Alle hier genannten Punkte möchten wir vor einer Nutzung gerne mit ihnen in einem kurzen Mietvertrag auf eine rechtlich einwandfreie Grundlage stellen. Darin werden auch die Stromkosten sowie der Rückbau und etwaige Schadensfälle geklärt.
Darf man überhaupt von unserem Gebäude funken?
Bei Mietern ist nur eine Berechtigung des Eigentümers nötig, wenn die Antennen ausserhalb der eigenen Wohnung – also auf Gemeineigentum – aufgestellt werden sollen. Der Betrieb der Antennen und Sender selbst ist nicht genehmigungspflichtig.
Haftbarkeit für übertragene Inhalte
Freifunk Mainz e.V. hat eine technische Lösung getroffen, die den Betrieb offener WLAN-Netzwerke auf eine rechtliche einwandfreie Grundlage stellt. Da der Verein der rechtliche Betreiber des Knotens ist, ist der Hauseigentümer in jedem Fall nicht haftbar.

Ansprechpartner? Weitere Fragen?

Weitere Fragen beantworten wir gerne, auch im persönlichen Gespräch. Kontaktieren Sie uns gerne:

Vorsitzender