Zeile 1: |
Zeile 1: |
− | Hier beschreiben wir das Setup, wie man einen Client-Node an das Backbone-Netz, wie Freifunk-Mainz es gegenwärtig betreibt, andocken kann. Das Backbone hat gegenüber dem bekannteren client-seitigen Mesh ein paar Besonderheiten. Diese werden hier erläutert und in Schritt-für-Schritt-Anleitung durchgegangen. | + | Hier beschreiben wir, wie man einen Client-Node an das Backbone-Netz, wie Freifunk-Mainz es gegenwärtig betreibt, andocken kann. Das Backbone hat gegenüber dem bekannteren client-seitigen Mesh ein paar Besonderheiten. Diese werden hier erläutert und in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung durchgegangen. |
| | | |
− | Größtes Merkmal am Backbone-Netz ist die reine Bestückung mit 5-GHz-Geräten; 2,4-GHz-Geräte können also nichts vom Backbone sehen. Die Fokussierung auf 5-GHz-Geräte bringt (leider noch (aus Open Source-Sicht)) ein paar Einschränkungen mit. Da ist die Notwendigkeit, das proprietäre AirOS einzusetzen auf den Geräten von Ubiquiti, denn das ebenfalls darauf lauffähige OpenWRT-Linux verfügt noch nicht die erforderliche behördliche Zulassung für diesen Einsatz. AirOS genießt diese Zulassung. Eine Konsequenz aus der Geschlossenheit des Ubiquiti-AirOS ist, daß wir keine Freifunk-Software darauf installieren können, Software, die wir für das Meshen brauchen. Daher müssen diese (z.B. BATMAN) in einem separaten Gerät liegen, hier in einem OpenWRT-System mit GLUON. Ein Client-System am Backbone besteht also zur Zeit aus zwei physischen Geräten. | + | Größtes Merkmal am Backbone-Netz ist die reine Bestückung mit 5-GHz-Geräten. 2,4-GHz-Geräte können also nichts vom Backbone sehen. Die Fokussierung auf 5-GHz-Geräte bringt aus Open Source-Sicht leider noch ein paar Einschränkungen mit: Da ist die Notwendigkeit, das proprietäre AirOS einzusetzen auf den Geräten von Ubiquiti, denn das ebenfalls darauf lauffähige OpenWRT-Linux verfügt noch nicht die erforderliche behördliche Zulassung für diesen Einsatz. AirOS genießt diese Zulassung. Eine Konsequenz aus der Geschlossenheit des Ubiquiti-AirOS ist, dass wir keine Freifunk-Software darauf installieren können, Software, die wir für das Meshen brauchen. Daher muss diese Mesh-Software (z.B. BATMAN) in einem separaten Gerät liegen, hier in einem OpenWRT-System mit Gluon. Ein Client-System am Backbone besteht also zur Zeit in der Regel aus zwei physischen Geräten: Der Richtfunkantenne mit der Original-Firmware und dem Freifunk-Router mit Gluon. |
| | | |
| Im Laufe der Beschreibung hier werden also zwei Systeme eingerichtet, und nach der Einrichtung wird das Ubiquiti-AirOS-Gerät über ein Patchkabel mit einem der LAN-Ports des Gluon-Routers verbunden. | | Im Laufe der Beschreibung hier werden also zwei Systeme eingerichtet, und nach der Einrichtung wird das Ubiquiti-AirOS-Gerät über ein Patchkabel mit einem der LAN-Ports des Gluon-Routers verbunden. |
| | | |
| == Einrichten des AirOS == | | == Einrichten des AirOS == |
− | Um den AirOS-Router zu konfigurieren, schließt man diesen mit Hilfe des PoE-Adapters direkt an den Computer an. Auf dem muß man dem Netzwerk-Interface manuell eine feste IP-Addresse im Netz 192.168.1.0/24 zuweisen, weil die Nanostation in genau dem Netz seine Default-Adresse hat. Die Nanostation ist danach unter der 192.168.1.20 erreichbar; jetzt kann man sich mit einem Browser in dem AirOS-Router einloggen: https://192.168.1.20 Ubiquiti gibt seinen Geräten bei Auslieferung das Pärchen ''ubnt/ubnt'' für User und Paßwort mit. | + | Um den AirOS-Router zu konfigurieren, schließt man diesen mit Hilfe des PoE-Adapters direkt an den Computer an. Auf dem muss man dem Netzwerk-Interface manuell eine feste IP-Addresse im Netz 192.168.1.0/24 zuweisen, weil die Nanostation in genau dem Netz seine Default-Adresse hat. Die Nanostation ist danach unter der 192.168.1.20 erreichbar; jetzt kann man sich mit einem Browser in dem AirOS-Router einloggen: https://192.168.1.20 Ubiquiti gibt seinen Geräten bei Auslieferung das Pärchen ''ubnt/ubnt'' für User und Passwort mit. |
| | | |
| === System === | | === System === |
− |
| |
| Wir benennen das Gerät sinnvoll, setzen die Zeitzone, geben dem Admin-User ein gutes Passwort und legen zusätzlich noch einen Read-Only-User ("freifunk") mit Passwort an. Schließlich sagen wir dem Gerät, wo es aufgestellt ist. | | Wir benennen das Gerät sinnvoll, setzen die Zeitzone, geben dem Admin-User ein gutes Passwort und legen zusätzlich noch einen Read-Only-User ("freifunk") mit Passwort an. Schließlich sagen wir dem Gerät, wo es aufgestellt ist. |
| | | |
| [[Datei:NSM5confSYS.png]] | | [[Datei:NSM5confSYS.png]] |
| | | |
− | Außerdem muß man unter dem Reiter System das Paßwort ändern. Dieses sollte hinreichend gut sein, da der AirOS-Router später im Freifunk-Netz von der Allgemeinheit erreichbar sein wird. | + | Außerdem muss man unter dem Reiter System das Passwort ändern. Dieses sollte hinreichend gut sein, da der AirOS-Router später im Freifunk-Netz von der Allgemeinheit erreichbar sein wird. |
| | | |
| === Services === | | === Services === |
Zeile 20: |
Zeile 19: |
| | | |
| === Advanced === | | === Advanced === |
− |
| |
| Auch hier nur eines: die Entfernung (zu der weitesten Gegenstelle) kann voreingestellt werden auf etwa 6 km. Auf jeden Fall aber muss ''Auto-Adjust'' aktiviert sein. | | Auch hier nur eines: die Entfernung (zu der weitesten Gegenstelle) kann voreingestellt werden auf etwa 6 km. Auf jeden Fall aber muss ''Auto-Adjust'' aktiviert sein. |
| | | |
| [[Datei:NSM5confADV.png]] | | [[Datei:NSM5confADV.png]] |
| === Network === | | === Network === |
− | Wir konfigurieren die Nanostation so, daß sie später ohne VLAN-Tags über eine 192.168.1.0/24-Adresse, und mit VLAN-Tags über eine Adresse aus dem 10.37.2.0/23 über Freifunk erreichbar sein wird gemäß [[Backbone#Netzplan|Netzplan]]. | + | Wir konfigurieren die Nanostation so, dass sie später ohne VLAN-Tags über eine 192.168.1.0/24-Adresse, und mit VLAN-Tags über eine Adresse aus dem 10.37.2.0/23 über Freifunk erreichbar sein wird gemäß [[Backbone#Netzplan|Netzplan]]. |
| | | |
| ==== Managment-IP-Konfiguration ==== | | ==== Managment-IP-Konfiguration ==== |
− | Plant man mehrere AirOS-Router an einem Standort zu betreiben, so muß man die von Ubiquiti standardmäßig vergebene IP-Adresse (192.168.1.20) auf was anderes (noch freies) ändern, so daß später jede Nanostation ihre eigene lokale IP hat und es keine Kollisionen gibt. | + | Plant man mehrere AirOS-Router an einem Standort zu betreiben, so muß man die von Ubiquiti standardmäßig vergebene IP-Adresse (192.168.1.20) auf was anderes (noch freies) ändern, so dass später jede Nanostation ihre eigene lokale IP hat und es keine Kollisionen gibt. |
| | | |
| [[Datei:Defaultip.png]] | | [[Datei:Defaultip.png]] |
Zeile 57: |
Zeile 55: |
| == Gluon-Router-Konfiguration == | | == Gluon-Router-Konfiguration == |
| === WDR3600 === | | === WDR3600 === |
− | Hier wird beispielhaft eine Konfiguration eines WDR3600 gezeigt; sie befindet sich unter <code>/etc/config/network</code>. Es wird der gesamte Switch in den Tagged-Modus umgeschaltet. Sollte dies nicht gewollt sein, so entfernt man einfach die entsprechenden Ports aus der Konfigurationszeile (z.B. LAN-Port 1 und 2 raus: option ports '0t 4t 5t'). Das kleine t bedeutet jeweils die Teilnahme des Ports am Betrieb mit Tags. Aufpassen: bei anderen Routermodellen kann die Numerierung der Ports anders sein, wie auch der Nummernbereich, aus dem man sich VIDs aussuchen kann. Infos hierzu gibt es in den entsprechende OpenWRT-Wiki-Seiten über das konkrete Routermodell, wo der konkret verbaute Switch erklärt wird. | + | Hier wird beispielhaft eine Konfiguration eines WDR3600 gezeigt. Sie befindet sich unter <code>/etc/config/network</code>. Es wird der gesamte Switch in den Tagged-Modus umgeschaltet. Sollte dies nicht gewollt sein, so entfernt man einfach die entsprechenden Ports aus der Konfigurationszeile (z.B. LAN-Port 1 und 2 raus: option ports '0t 4t 5t'). Das kleine t bedeutet jeweils die Teilnahme des Ports am Betrieb mit Tags. Aufpassen: bei anderen Routermodellen kann die Numerierung der Ports anders sein, wie auch der Nummernbereich, aus dem man sich VIDs aussuchen kann. Infos hierzu gibt es in den entsprechende OpenWRT-Wiki-Seiten über das konkrete Routermodell, wo der konkret verbaute Switch erklärt wird. |
| | | |
| config switch | | config switch |
Zeile 113: |
Zeile 111: |
| Dies dauert ein paar Sekunden. | | Dies dauert ein paar Sekunden. |
| | | |
− | Will man mehrere AirOS-Router an einem Standort betreiben, so sollte man für jeden ein eigenes BATMAN-VLAN konfigurieren und dem bat0-Interface hinzufügen. Die Router können alle mit verschiedenen Backbone-IPs im gleichem Management VLAN sein. Es muss jedoch sichergestellt werden, daß nie ein andere Router mit laufendem <hier endet der Satz vor Zerstreutheit des Autors :-) > | + | Will man mehrere AirOS-Router an einem Standort betreiben, so sollte man für jeden ein eigenes BATMAN-VLAN konfigurieren und dem bat0-Interface hinzufügen. Die Router können alle mit verschiedenen Backbone-IPs im gleichem Management VLAN sein. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass nie ein andere Router mit laufendem <hier endet der Satz vor Zerstreutheit des Autors :-) > |
| | | |
| == Testen des Setups == | | == Testen des Setups == |